Yoga für den Magen

Wie viel Feuer braucht unser Magen?

Das Magenfeuer spielt im Ayurveda, in der Kinesiologie wie auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) eine wichtige Rolle beim Verarbeiten von Nahrungsmitteln und beim Verdauen von Eindrücken oder Emotionen. Haben wir zu viel Stress, zu viel Feuer im Magen, können wir nicht mehr gut verdauen. Die Folge: Es wird zu viel Magensäure produziert. Das führt häufig zu chronischen Problemen wie Reflux oder Gastritis. Ist das Magenfeuer durch zu rasches, zu üppiges oder lustloses Essen geschwächt, wird die Nahrung schlechter verbrannt. Das begünstigt Übergewicht mit all seinen negativen Begleiterscheinungen. Nur wenn unser Magenfeuer in Balance ist, verdauen wir optimal. Das im Mandira entwickelte „Yoga für den Magen“ zielt darauf ab, die Verbrennungs-Flamme auf dem richtigen Level zu halten.

Yoga für den Magen unterstützt die Verdauung aktiv

Die Energie unseres Magens

Unser Magen ist ein verlässlicher Partner beim Verarbeiten von Nahrung: Er zersetzt Eiweiße, unterstützt bei der Aufnahme von Vitaminen, bekämpft schädliche Mikroorganismen, damit diese nicht in den Darm gelangen, versorgt das Nervensystem und hilft bei der Blutbildung. Wenn der Magen nicht richtig rund läuft, wird es schnell unangenehm: Völlegefühl, Magendruck oder Sodbrennen stellen sich ein.

Magenprobleme – was steckt dahinter?

Um ganzheitlich zu verstehen, was hinter Problemen mit dem Magen steckt, sollte man sich fragen:

  • Welche Eindrücke kann ich gerade nicht verdauen?

  • Was stößt mir sauer auf?

  • Wo bin ich im Dauerstress?

Yoga für den Magen unterstützt die Verdauung aktiv
Yoga für den Magen unterstützt die Verdauung aktiv

Feuriges Bauchhirn

Wenn uns ständiger Stress in der Arbeit oder in der Familie „auf den Magen schlagen“, kommen wir nicht umhin, zu hinterfragen, was uns dazu antreibt, auf einem so dauerhaft hohen Stressniveau zu verharren. Stecken vielleicht Glaubenssätze dahinter, die mit dem eigenen Selbstwert oder Perfektionismus zu tun haben? Wie z. B. „Nur wenn ich etwas leiste, bin ich etwas wert“ oder „Ich bin nicht gut genug.“

Solche einschränkenden Glaubenssätze manifestieren sich – hält man starr daran fest – zunächst auf der emotionalen und schließlich auf der körperlichen Ebene als Krankheitssymptome.

Yoga für den Magen unterstützt die Verdauung aktiv
Glaubenssätze bewusstmachen

Sobald wir unseren individuellen Glaubenssätzen auf die Spur gekommen sind und die Muster erkannt haben, können wir sie durchbrechen, indem wir liebevoll mit ihnen umgehen:

„Ihr seid hier. Ich nehme euch und die Gefühle, die ihr in mir hervorruft, voll an und erlaube mir, euch nochmals zu fühlen. Es war bis jetzt in Ordnung, dass ihr ein Teil von mir wart.“

Oft hatten sie schließlich auch Gutes an sich. So kann es z. B. sein, dass man nicht zuletzt dadurch die Karriereleiter schneller hinaufgeklettert ist.

Schwer Verdauliches loslassen

In einem nächsten Schritt gilt es, seine „schwer verdaulichen“ Glaubenssätze, wie z.B. „Ich bin nicht gut genug“, loszulassen und durch „positiv nährende“ zu ersetzen:

Ich bin wertvoll, so wie ich bin.
Ich liebe und akzeptiere mich, so wie ich bin.

Yoga für den Magen unterstützt die Verdauung aktiv
Übungen: Yoga für den Magen

Verbinde dich mit deinem Bauchraum
Wer regelmäßig Yoga praktiziert, schafft es leichter, sich mit seinem Bauchraum zu verbinden und die Flamme seines Magenfeuers auf dem individuell richtigen Level zu halten. Denn ein wichtiger Faktor ist die Entspannung. Diese findet, wer sich im Hier und Jetzt aufhält und die Gedanken an seine nächste Tätigkeit vorüberziehen lässt wie die Wolken am Himmel. Ohne irgendetwas beeinflussen zu wollen.

  • Stelle die Füße auf die Matte und lege die Handflächen neben dem Körper ab.
  • Beim Einatmen hebe gleichzeitig die Arme und das Becken parallel nach oben. Die Arme führe ganz nach hinten über deinen Kopf.
  • Mit der Ausatmung senke das Becken/Gesäß bis auf die Matte und bringe die Arme ebenfalls wieder nach vorne zurück auf die Matte. Achte auf einen schönen Flow zwischen dem Atem und der Bewegung, die wellenförmig eins werden.
  • Stelle die Beine noch etwas näher am Körper auf und bring das Becken noch einmal weit nach oben. Arme und Schultern bleiben unter dem Körper, das Becken dreht in der Luft hin und her.
  • Dann komm langsam wieder mit deinen Hüften auf die Matte und lass die Füße auf der Matte.
  • Hole dir einen kleinen Ball, zum Beispiel einen Tennisball.
  • Beginne damit, den Bauch sanft mit dem Ball im Uhrzeigersinn kreis- oder spiralförmig zu massieren. Spiele ein wenig mit sanftem und etwas festerem Druck.
  • Entspann dich dabei und atme immer wieder tief ein und aus. Es geht hier um das Aufbauen von Köpergefühl und eine liebevolle Massage. Spüre die Verbindung mit deinem Bauchraum, indem du die Augen schließt und das Gefühl von Spannung und Entspannung bewusst wahrnimmst.
  • Leg den Ball wieder zur Seite und lege deine Hände auf den Bauch, um gezielt nachzuspüren.
  • Atme in deinen Bauch und verbinde dich so mit deiner Körpermitte.
  • Komm in den Vierfüßler-Stand und senke das Gesäß auf die Fersen ab. Hebe den Oberkörper und komm in den Fersensitz.
  • Zum Abschluss lege deine Hände auf deinen Bauchraum und schick mit ein paar tiefen Atemzügen noch einmal viel Energie in deine Mitte. Verbinde dich noch einmal mit deinem Zentrum und schenke dir ein paar liebevolle Worte:
    • Ich bin ganz bei mir und in meiner Mitte.
    • Ich bin meinem Magen und meinem Bauch dankbar, dass sie so gut funktionieren und jeden Tag für mich arbeiten.
    • Ich höre auf mein Bauchgefühl.
  • Namasté!
  • Knie zur Brust und Rock’n’Roll-Bewegung.
  • Mach einen runden Rücken und beginne vorwärts und rückwärts zu wippen. Nach hinten mach dich schön rund und nach vorne versuch dich immer langsam aufzurichten und die Spannung kurz zu halten.
  • Versuche die Bewegung so langsam und bewusst wie möglich auszuführen.
  • Gehe in den Fersensitz und öffne die Knie hüftbreit. Als Zusatz kannst du eine Faszienrolle, oder ein kleines Kissen zwischen die Oberschenkel und den Bauch legen.
  • Komm jetzt mit dem Oberkörper nach vorne und massiere mit deinem Atem deinen Bauchraum.
  • Leg die Rolle ab und komm in die Haltung des Kindes. Die Arme gehen nach hinten neben deinen Körper. Atme tief in deinen Bauch hinein.
  • Komm mit den Armen wieder nach vorne.
  • Stell dich in den Vierfüßlerstand und mach für ein paar Mal Katze – Kuh. Beim Einatmen mach deine Wirbelsäule lang und komm ins Hohlkreuz. Dein Blick geht nach vorne, Bauch und Rücken sind aktiv. Beim Ausatmen mach einen runden Rücken und dein Blick geht zu deinen Knien. Zieh den Nabel Richtung Wirbelsäule.
  • Lege die Unterarme und die Beine in Bauchlage auf den Boden. Hebe deinen Oberkörper an. Dein Blick geht leicht nach oben. Beim Einatmen presse deinen Bauch gegen die Matte und beim Ausatmen ziehe deinen Nabel ganz an die Wirbelsäule heran.
  • Komm in Bauchlage. Leg gerne deine Hände unter die Stirn, um ein paar Momente zu entspannen.