Erschöpft, verspannt, innerlich aus dem Gleichgewicht? Die Abhyanga-Massage schenkt Ihnen tiefgehende Regeneration durch warmes Öl, rhythmische Streichungen und jahrtausendealtes ayurvedisches Wissen. Sie beruhigt Ihr Nervensystem, stärkt das Immunsystem und bringt Ihre Energien in Balance. Anders als westliche Techniken wirkt sie ganzheitlich – auf Körper, Geist und Seele. Gönnen Sie sich dieses Ritual der Selbstfürsorge und spüren Sie, wie Sie zurück in Ihre Mitte finden.
Das Wichtigste in Kürze:
- Ganzheitliche Wirkung: Abhyanga harmonisiert nicht nur Muskeln und Gewebe, sondern bringt die Energien im Körper ins Gleichgewicht und stärkt das Immunsystem.
- Individueller Ansatz: Je nach Konstitutionstyp (Vata, Pitta oder Kapha) werden unterschiedliche Öle und Massagetechniken eingesetzt.
- Einfach zuhause anwendbar: Mit der richtigen Anleitung können Sie die wohltuenden Effekte der Abhyanga-Massage auch selbst erfahren.
- Kontraindikationen beachten: Bei akuten Infektionen, Fieber oder während der Schwangerschaft sollte auf die klassische Abhyanga verzichtet werden.
Inhalt
- Was ist Abhyanga?
- Abhyanga-Massage: Ablauf – Schritt für Schritt
- Das richtige Öl für die Ayurveda-Abhyanga-Massage
- Abhyanga Ganzkörpermassage – Wirkungen und Vorteile
- Wann ist Abhyanga sinnvoll und wann nicht
- Tipps für die Anwendung zu Hause
- Die Abhyanga-Massage in der ayurvedischen Tradition
- So unterstützen Abhyanga-Massagen Ihre Ayurveda-Kur
- Häufige Fragen
Was ist Abhyanga?
Abhyanga ist eine klassische ayurvedische Ganzkörpermassage, die mit speziell erwärmten Ölen durchgeführt wird. Der Begriff Abhyanga stammt aus dem Sanskrit und bedeutet wörtlich übersetzt „Einölen“ oder „Salben“. Diese Behandlung ist tief in der ayurvedischen Tradition verankert und wird als tägliches Ritual zur Gesunderhaltung empfohlen.
Im Gegensatz zu westlichen Massagetechniken zielt Abhyanga nicht primär auf die Lösung von Muskelverspannungen ab, sondern auf die ganzheitliche Harmonisierung der Körperenergien. Die Massage folgt dabei bestimmten Streichrichtungen, die den Energiefluss im Körper unterstützen und die drei Doshas – Vata, Pitta und Kapha – ins Gleichgewicht bringen.
Eine wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2011 belegt die stressreduzierende Wirkung der Abhyanga-Massage. Sie umfasste 20 Teilnehmende (10 Frauen und 10 Männer) mit einem Durchschnittsalter von rund 37 Jahren und zeigte eine deutliche Verbesserung bei Personen mit erhöhtem Blutdruck. Nach nur einer einstündigen Behandlung wurden eine signifikante Verringerung des subjektiven Stressempfindens und eine messbare Senkung von Herzfrequenz und Blutdruck beobachtet.
Abhyanga-Massage: Ablauf – Schritt für Schritt
Die Abhyanga-Massage folgt einem strukturierten Ablauf, der den gesamten Körper einbezieht. Diese systematische Vorgehensweise gewährleistet, dass alle Bereiche des Körpers behandelt werden und die volle Wirkung der Massage entfaltet werden kann. Jeder Schritt erfüllt dabei einen bestimmten Zweck im Gesamtkonzept der Behandlung.
Vorbereitung und Einstellung
Vor Beginn der eigentlichen Massage wird das passende Öl auf etwa 40 Grad Celsius erwärmt. Die Wahl des Öls richtet sich nach dem individuellen Dosha-Typ und der aktuellen Jahreszeit. Die richtige mentale Einstellung ist ebenfalls wichtig: Die Massage sollte in einer ruhigen, achtsamen Atmosphäre stattfinden, idealerweise in einem angenehm temperierten Raum.
Streichrichtungen von Kopf bis Fuß
Die Massage beginnt traditionell am Kopf, da hier wichtige Energiezentren (Marmas) liegen. Mit sanften, kreisenden Bewegungen wird das Öl zunächst in die Kopfhaut einmassiert. Anschließend folgen Gesicht, Ohren und Nacken. Die Streichrichtungen verlaufen dabei immer vom Zentrum nach außen und bei den Extremitäten in Richtung des Herzens.
Bei der Abhyanga-Ganzkörpermassage werden unterschiedliche Druckintensitäten angewendet: Auf dem Kopf und im Gesicht wird sehr sanft massiert, während an den Beinen und Füßen ein etwas stärkerer Druck ausgeübt werden kann. Die Bewegungen sollten stets fließend und rhythmisch sein, um eine tiefe Entspannung zu fördern.
Intensität für verschiedene Doshas
- Vata-Typen profitieren von einer langsamen, beruhigenden Massage mit mehr Druck.
- Pitta-Typen benötigen eine kühlende, sanfte Berührung mit mittlerem Druck.
- Kapha-Typen brauchen eine stimulierende, energetische Massage mit festem Druck, um ihre Energie zu aktivieren.
Nachruhen und Integration
Nach der Massage ist eine Ruhephase von mindestens 20 Minuten essenziell. In dieser Zeit kann das Öl tief in die Haut einziehen und seine volle Wirkung entfalten. Der Körper integriert die Behandlung und das Nervensystem regeneriert sich vollständig. Idealerweise wird nach dieser Ruhephase eine warme Dusche genommen, wobei nur wenig oder gar keine Seife verwendet werden sollte, um den schützenden Ölfilm nicht vollständig zu entfernen.

„Als Vata-Pitta-Typ kann ich von der Abhyanga-Massage einfach nicht genug bekommen – sie bringt mich zuverlässig zur Ruhe und gleichzeitig zurück in meine Kraft.“
Christina Drexler, Holistic Ayurveda Expertin & Geschäftsführerin vom Ayurveda Resort Mandira
Das richtige Öl für die Ayurveda-Abhyanga-Massage
Die Wahl des richtigen Öls ist entscheidend für die Wirksamkeit der Abhyanga-Massage. Jedes Öl hat spezifische Eigenschaften, die auf die individuellen Bedürfnisse und den Dosha-Typ abgestimmt werden sollten. Die Qualität des Öls spielt dabei eine wichtige Rolle – im Idealfall werden kaltgepresste, biologische Öle verwendet.
Sesamöl
Sesamöl gilt im Ayurveda als Königin der Öle und ist besonders für Vata-Typen geeignet. Es hat wärmende Eigenschaften und dringt tief in die Haut ein. Durch seine nährenden und beruhigenden Qualitäten hilft es, Trockenheit zu bekämpfen und das Nervensystem zu stärken. Sesamöl ist das am häufigsten verwendete Basisöl für Abhyanga und kann bei den meisten Konstitutionstypen eingesetzt werden.
Kokosöl
Kokosöl hat kühlende Eigenschaften und ist daher ideal für Pitta-Typen. Es wirkt beruhigend bei Hautirritationen und Entzündungen. Besonders in heißen Klimazonen oder während der Sommermonate bietet Kokosöl einen angenehmen Ausgleich. Seine leichte Textur macht es zu einer guten Wahl für Menschen mit öliger Haut oder bei Hautunreinheiten.
Sonnenblumenöl
Sonnenblumenöl ist ein leichtes, neutrales Öl, das sich gut für Mischtypen eignet. Es hat mild kühlende Eigenschaften und wird oft als Alternative zu Sesamöl verwendet, wenn dieses zu schwer erscheint. Sonnenblumenöl ist reich an Vitamin E und unterstützt die Regeneration der Haut. Es zieht relativ schnell ein und hinterlässt keinen schweren Ölfilm.
Abhyanga Ganzkörpermassage – Wirkungen und Vorteile
Die Abhyanga Ganzkörpermassage bietet eine Vielzahl von positiven Effekten auf körperlicher und geistiger Ebene. Regelmäßig angewendet, kann sie das allgemeine Wohlbefinden deutlich steigern und zur Prävention verschiedener Beschwerden beitragen. Die ganzheitliche Wirkung erstreckt sich auf alle Ebenen des menschlichen Organismus.
Auf körperlicher Ebene verbessert Abhyanga die Durchblutung und den Lymphfluss, was die Entgiftung des Körpers unterstützt. Die Massage stärkt das Immunsystem und fördert die Ausscheidung von Stoffwechselschlacken. Durch die regelmäßige Anwendung wird die Haut geschmeidiger, das Bindegewebe gefestigt und die Muskulatur entspannt.
Auf geistiger und emotionaler Ebene wirkt Abhyanga ausgleichend und beruhigend. Die Massage kann Stress reduzieren und Angstzustände lindern, die Schlafqualität verbessern und die mentale Klarheit fördern. Das warme Öl und die rhythmischen Bewegungen schaffen ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit, was besonders bei Vata-Störungen wie innerer Unruhe und Nervosität hilfreich ist.
Abhyanga-Massage | Klassische Massage | |
---|---|---|
Fokus | ganzheitliche Harmonisierung | lokale Beschwerden |
Hilfsmittel | erwärmte Öle nach Dosha-Typ | Massageöl oder -lotion |
Druck | sanft bis mittelstark, je nach Körperbereich | mittel bis stark |
Wirkebene | Körper, Geist und Energiesystem | primär Muskulatur und Durchblutung |
Nachbehandlung | Ruhezeit und Integration essenziell | kurze Ruhephase |
Wann ist Abhyanga sinnvoll und wann nicht
Abhyanga entfaltet seine positive Wirkung in vielen Lebenssituationen, es gibt jedoch auch Umstände, unter denen von der Massage abgeraten wird. Die richtige Einschätzung, ob Abhyanga im individuellen Fall geeignet ist, trägt entscheidend zum Erfolg und zur Sicherheit der Behandlung bei.

Indikationen
Abhyanga ist besonders hilfreich bei Stress, nervöser Unruhe und Schlafstörungen. Die Massage kann Verspannungen lösen und das Nervensystem beruhigen. Auch bei trockener Haut, Gelenkschmerzen und zur allgemeinen Stärkung des Immunsystems ist Abhyanga empfehlenswert.
Als Bestandteil einer ayurvedischen Panchakarma-Kur unterstützt die Ölmassage die Ausleitung von Stoffwechselschlacken und fördert die Regeneration des gesamten Organismus.
Kontraindikationen
Bei akuten Infektionen, Fieber oder entzündlichen Prozessen sollte auf die klassische Abhyanga verzichtet werden. Auch bei offenen Wunden, Hautausschlägen oder akuten Verletzungen ist die Ölmassage nicht geeignet. Während der Menstruation wird von einer intensiven Ganzkörpermassage abgeraten, ebenso in der Schwangerschaft (hier sind nur spezielle, angepasste Massagetechniken erlaubt).
Nach einer schweren Mahlzeit sollte mindestens zwei Stunden gewartet werden, bevor eine Abhyanga durchgeführt wird. Dies gibt dem Verdauungssystem genug Zeit, sodass die Massage ihre ganzheitliche Wirkung voll entfalten kann. Bei Bedarf empfiehlt es sich, vorher mit einer medizinischen Fachkraft Rücksprache zu halten.
Tipps für die Anwendung zu Hause
Die Selbstanwendung von Abhyanga zu Hause ist eine wertvolle Ergänzung zur professionellen Massage. Mit etwas Übung und den richtigen Techniken können Sie die wohltuenden Effekte regelmäßig genießen. Regelmäßigkeit ist wichtiger als Perfektion – bereits eine kurze, aber konsequente Praxis kann spürbare Verbesserungen bringen.
Wählen Sie einen ruhigen, warmen Raum für Ihre Selbstmassage. Erwärmen Sie das Öl im Wasserbad auf angenehme Temperatur. Beginnen Sie mit kleinen Mengen Öl und arbeiten Sie sich vom Kopf abwärts. Verwenden Sie für Bereiche, die Sie selbst schwer erreichen können, eine weiche Bürste mit langem Stiel.
Achten Sie auf sanfte, gleichmäßige Bewegungen und nehmen Sie sich Zeit für die Massage. 15–20 Minuten sind ideal, aber auch 5–10 Minuten können bereits wohltuend wirken. Legen Sie ein altes Handtuch unter die Füße, um Ölflecken zu vermeiden, und tragen Sie alte Kleidung während der Ruhephase nach der Massage.
Die Abhyanga-Massage in der ayurvedischen Tradition
In der ayurvedischen Tradition nimmt die Abhyanga-Massage einen besonderen Stellenwert ein. Sie wird in den klassischen Texten als tägliche Routine empfohlen, um Gesundheit und Langlebigkeit zu fördern. Die tiefe Verankerung dieser Massage in der ayurvedischen Heilkunst spiegelt ihre umfassende Wirkung auf Körper, Geist und Seele wider.
Die Abhyanga-Massage wird im Ayurveda als „Snehana“ bezeichnet, was übersetzt „Ölung“ oder auch „Liebe“ bedeutet. Diese Doppelbedeutung verdeutlicht den liebevollen, nährenden Charakter der Massage. Durch die regelmäßige Anwendung wird nicht nur der Körper gepflegt, sondern auch eine liebevolle Beziehung zum eigenen Selbst kultiviert.
In der traditionellen ayurvedischen Medizin wird die Abhyanga oft als Vorbereitungsmaßnahme für tiefergehende Reinigungsverfahren eingesetzt. Sie hilft dabei, Stoffwechselschlacken (Ama) zu lösen und über die Ausscheidungsorgane abzutransportieren. Diese vorbereitende Funktion macht die Abhyanga zu einem wesentlichen Bestandteil des Panchakarma, der ayurvedischen Reinigungskur.

So unterstützen Abhyanga-Massagen Ihre Ayurveda-Kur
Abhyanga entfaltet im Rahmen eines ganzheitlichen Behandlungskonzepts seine volle Wirkung. Im Ayurveda Resort Mandira wird die Abhyanga Massage individuell auf Ihren Konstitutionstyp und Ihre aktuellen Bedürfnisse abgestimmt. Die professionelle Durchführung durch erfahrene Therapeuten verstärkt die positiven Effekte und führt zu tiefgreifender Entspannung und Regeneration.
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Häufige Fragen
Wie oft sollte man Abhyanga anwenden?
Eine Abhyanga-Massage sollte man idealerweise ein- bis dreimal pro Woche anwenden, um die Wirkung der Abhyanga-Massage nachhaltig zu spüren. Täglich angewendet, entspricht sie der ayurvedischen Empfehlung zur Gesundheitsvorsorge. Wichtig ist die Regelmäßigkeit – selbst kürzere Anwendungen entfalten mit konstanter Praxis ihre beruhigende und regenerierende Kraft.
Wie fühlt man sich nach einer Abhyanga-Massage?
Nach der Abhyanga-Massage fühlt man sich in der Regel tief entspannt, innerlich ruhig und körperlich angenehm durchwärmt. Die Muskeln sind gelockert, die Haut fühlt sich genährt an und der Geist wird klarer. Viele berichten von einem Gefühl der Ausgeglichenheit und einem verbesserten Körperbewusstsein.
Kann man nach einer Abhyanga-Massage schlafen?
Ja, nach einer Abhyanga-Massage kann man sehr gut schlafen. Die beruhigende Wirkung auf das Nervensystem und der entspannende Effekt der Ölmassage fördern einen tiefen, erholsamen Schlaf. Besonders bei abendlicher Anwendung unterstützt sie die natürliche Einschlafbereitschaft und verbessert die Schlafqualität deutlich.
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