Ayurveda Wissen
Die Essenz der ayurvedischen Ernährung
Ayurveda-Mastermind Christina Mauracher erklärt die Philosophie hinter der ayurvedischen Ernährungslehre und wie sich diese mit Holistic Ayurveda in unsere westliche Lebensweise integrieren lässt.

In der ayurvedischen Ernährung werden Nahrungsmittel in sechs Geschmacksrichtungen unterteilt: süß, sauer, salzig, scharf, herb und bitter. Erzeugt werden diese durch die dominierenden Elemente in den Lebensmitteln. Je nach Dosha-Typ werden gewisse Geschmacksrichtungen besser oder schlechter vertragen. Hält man sich an die ayurvedischen Ernährungsprinzipien, fördert man die Ojas, das ist die Ur-Lebenskraft, welche die Abwehrkräfte und vitalen Funktionen des Körpers stärkt. Um die Ojas bestmöglich aufblühen zu lassen, spielen neben der typengerechten Ernährung der Stoffwechsel und die Verdauung eine wichtige Rolle. Die Panchakarma- und die Rasayana-Kur können dabei helfen, den perfekten Ausgleich zu schaffen.
Fleisch wird im Ayurveda nicht verboten. Für Menschen, die viel körperliche und geistige Ausdauer in ihrem Alltag benötigen oder Menschen, die nach einer langen Krankheit rekonvaleszent sind, werden Fleisch und tierische Eiweiße sogar empfohlen. Dabei sollte aber auf die Qualität geachtet und nur auf Fleisch aus artgerechter Haltung mit natürlicher Fütterung zurückgegriffen werden. „Einfache Tiere“ wie Fisch und Geflügel sind für den Menschen besser verträglich.
Kohlenhydrate haben in der ayurvedischen Ernährungslehre eine zentrale Rolle. Die Stärke wird im Mund in Zuckerarten umgewandelt. Dabei handelt es sich um Polysaccharide, die aus mehreren komplexen Zuckerketten bestehen und zusammen mit Aminosäuren und Fetten für alle körperlichen und viele geistige Funktionen von Bedeutung sind. Raffinierter Zucker und weißes Mehl zählen nicht zu dieser Gruppe. Das heißt: Nur vollwertige Kohlehydrate (z. B. vollwertiges Mehl) gehören zu einer ganzheitlichen ayurvedischen Ernährung.
Wir werden mit unterschiedlichen Körperkonstellationen (Doshas) geboren. Die Individualität der Doshas wird von der Dominanz der Elemente bestimmt. Vata wird vom Element Luft, Pitta vom Element Feuer und Kapha vom Element Wasser dominiert.
Gesundheit steht nach ayurvedischen Prinzipien in direkter Verbindung mit dem Ausgleich der Doshas, welcher durch die Ernährung und den Lebensstil beeinflusst wird. Die Nahrungsmittel, die wir täglich zu uns nehmen, haben auch eine Elemente-Dominanz. Süße Nahrungsmittel (Kohlenhydrate) sind z. B. mit den Elementen Erde und Wasser, saure Lebensmittel mit den Elementen Feuer und Erde verbunden.
Eine ausgeglichene, doshagerechte Mahlzeit enthält deshalb gegensätzliche Elemente. Brokkoli-Creme-Suppe beispielsweise ist sowohl bitter und herb als auch süß. Die Gewürze machen sie zudem scharf und salzig.
Man sollte nicht versuchen, exotische Gewürze und Rezepte in den Alltag zu integrieren, sondern die ayurvedischen Grundprinzipien verstehen und auf allen Ebenen umsetzen, auch in der Ernährung. Angepasst an die persönliche Konstitution. Gesundheit und Zufriedenheit lassen sich nach ayurvedischen Prinzipien durch eine alltägliche gesunde Lebensweise und Ernährung gewinnen. Wir entscheiden immer selbst. Wir nehmen selbst wahr, was uns guttut und was nicht, das zeigt uns unsere angeborene Intuition. Ob wir diese ignorieren oder wahrnehmen, liegt in unserer Hand. Es bedarf erst dieser Einsicht und einer Auseinandersetzung mit dem Thema Ernährung, um sein Essverhalten ändern zu können.
Hier kommen wir wieder zur Ur-Lebenskraft, der Ojas. Richten wir unsere Ernährung nach den ayurvedischen Prinzipien aus, erlangen wir das bestmögliche Ojas. Daraus resultiert die Lust am Leben, Lust an Sexualität und eine tiefe innere, emotionale und psychische Befriedigung. Eine ausgeglichene Nahrungsaufnahme der 6 Geschmacksrichtungen bewirkt positive Gefühle, während eine unausgeglichene Ernährung negativ auf Körper und Geist einwirkt.
2 EL | Ghee |
100 g | Quinoa |
100 g | rote Linsen |
100 g | Bulgur |
100 g | Basmatireis |
Je 1 Stk. | Karotte, gelbe Rübe, Pastinake mind. 2l Wasser bzw. Gemüsefond ca. 1 EL Koriander, Kreuzkümmel, Kurkuma, Pfeffer schwarz und 3-5 Stk. Curryblätter |
Zubereitung:
VATA
beweglich, schnell, leicht, kalt, subtil, rau, trocken, nicht schleimig
Vata ist die Lebensenergie selbst und die stärkste aller Bioenergien. Der Sitz von Vata ist in der Blase, im Dickdarm, den Beinen, dem Kopf, der Brust, dem Hals, dem Magen, dem Nabel, dem Herzen und dem Kreislaufsystem. Kommt Vata aus dem Gleichgewicht, führt das schnell zu Störungen. Es steuert die Prozesse der Bewegung, der Emotionen, des Einnehmens (Essen, Trinken und Atmen), des Zurückhaltens und Ausscheidens, der Erhaltung des Körpergewebes und der Aktivität der Sinne und des Geistes.
PITTA
heiß, scharf, sauer, durchdringend, leicht, etwas ölig, penetrierend/spitz
Pitta ist vor allem durch das Element Feuer bestimmt. Der Sitz von Pitta ist im unteren Drittel des Magens, im Zwölffingerdarm, im Nabel, im Blut, im Auge, in der Haut, in der Leber, dem Herzen, dem Kopf und der Milz. Pitta regelt den Stoffwechsel und steuert das Verdauungssystem, die Körpertemperatur, die Hautpigmentierung, den Intellekt. Auch der emotionale Ausdruck und die Ausstrahlung eines Menschen werden über Pitta reguliert.
KAPHA
schwer, ölig, langsam, stabil, glatt, fest, träge, grobstofflich
Kapha sorgt für Zusammenhalt und Stabilität im Körper. Der Sitz von Kapha ist im Kopf, im Brustbereich, im Magen, in der Zunge, im Mund und in den Gelenken. Es ist zuständig für Wachstum und Regeneration, für Kraft, Standfestigkeit, Körpergewicht, den Glanz der Haut und die „Körperschmiere“.